Altona: Medizinische Versorgung Obdachloser verbessern

Im Krankenhaus schnell versorgt und dann zurück auf die Straße – das ist im Winter besonders hart. Auf Antrag der GRÜNEN beschloss die Altonaer Bezirksversammlung am 30.1.2020 verschiedene Maßnahmen, um die medizinische Versorgung für obdachlose Menschen zu verbessern.

Eine derzeit von der Gesundheitsbehörde gestartete Befragung zur medizinischen Versorgung Hamburger Obdachlose soll erste Informationen bringen.

Nadine Neumann, GRÜNE Fraktion Altona und Mitglied im Sozialausschuss: „Kein wohnungsloser oder obdachloser Patient soll aus dem Krankenhaus auf die Straße entlassen werden. Die Menschen gehen danach nicht in privatem Wohnraum, sondern müssen auf der Straße ihre Wundnachversorgung oder Medikamenteneinnahme regeln – bei Dunkelheit und Kälte eine unzumutbare Herausforderung.

Und auch der Weg aus dem Krankenhaus ist ein Problem: Mit Glück werden die entlassenen Patienten vom Kältebus in eine Unterkunft gefahren. Die ehrenamtlich Mitarbeitenden des Busses bewältigen also die Folgen des schlechten Entlassungsmanagements der Krankenhäuser. Hinzu kommt: Auch in einer Unterkunft ist die medizinische Versorgung nicht gewährleistet. Patienten mit ansteckenden Krankheiten gehören zum Beispiel nicht in ein Mehrbettzimmer. All das muss sich ändern.“

Hintergrund:
Auch wenn die medizinische Versorgung von obdachlosen und wohnungslosen Menschen in Hamburg grundsätzlich über das Regelsystem der Gesundheitsversorgung sichergestellt wird, gibt es immer wieder Lücken, die es zu schließen gilt. Die zuständige Fachbehörde hat bereits angekündigt, Daten zur medizinischen Versorgung von Obdachlosen in Hamburg zu erheben. Der Erkenntnisgewinn daraus kann nur ein erster Schritt sein, um weitere Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von obdachlosen Menschen zu entwickeln.

Hier geht’s zum Antrag!