Hamburg Ottensen: Verkehrsberuhigung für das quirlige Quartier

Autoverkehr begrenzen und den Stadtteil für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, angenehmer gestalten, das sieht das Cities4People-Pilotprojekt vor. Auf Anregung von GRÜNEN und CDU wurde in der Bezirksversammlung am 28. März 2019 beschlossen, für ein halbes Jahr erlebbar zu machen, wie sich verkehrsberuhigende Maßnahmen auf Ottensen auswirken.

Das Projekt startet im September 2019 mit einer Informationsveranstaltung, in der Verantwortliche und Ansprechpartner*innen beim Amt und der Polizei genannt werden.

Eva Botzenhart, GRÜNEN-Sprecherin im Altonaer Verkehrsausschuss: „Das Quartier wird im Zentrum so beruhigt, dass der Versuch durch Ottensen zu fahren, nur weil auf der B431 mal wieder Stau ist, keinen Zeit-Vorteil bringt. Der so gewonnene öffentliche Raum wird den Fußgänger*innen und Radfahrenden zur Verfügung gestellt. Und da wir ein Interesse daran haben, dass dieses Projekt auf positive Resonanz im Quartier stößt, werden wir uns bemühen, alle berechtigten Anliegen aufzugreifen. Der Wunsch aus der Ottenser Bevölkerung heraus nach einer Neuaufteilung des Viertels ist auf jeden Fall unüberhörbar. Dem kommen wir mit diesem Versuch nach.“

Dazu erklärt Tim Schmuckall, stellvertretender Vorsitzender der Altonaer CDU-Fraktion: „Es ist ein gutes Signal, dass der Antrag von GRÜNEN, CDU und Linke für das Modellprojekt eines fast autofreien Ottenser Ortskerns im Rahmen von Cities4People mit breiter Mehrheit angenommen wurde. Damit kann es jetzt endlich losgehen. Bis zum Start des Projektes im September wird es nun eine umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit geben. Mit dem lebendigen Projekt wollen wir lernen, wie man die Lebensqualität in dicht besiedelten Quartieren auch in Zukunft sicherstellen kann. Eine wichtige Chance für Altona und darüber hinaus.“

Für Autobesitzer*innen in Ottensen gilt: In den Parkhäusern rund um das verkehrsberuhigte Gebiet werden Sonderkonditionen für die Fahrzeuge von Anliegerinnen und Anliegern vereinbart – Kapazitäten in den Parkhäusern sind ausreichend vorhanden. Wer mit seinem Auto auf das eigene Grundstück fahren will, darf das, selbstverständlich in Schrittgeschwindigkeit. Für alle anderen gilt: Es gibt keinerlei Aussicht auf einen Parkplatz, es lohnt sich also auch nicht mehr, danach zu suchen.

Hintergrund:
Während der Projektphase in Ottensen soll auch beobachtet werden, ob und in wieweit sich die Veränderungen nachteilig auf die angrenzenden Quartiere, auf Gewerbetreibende, Anwohnende, Arztpraxen, das Taxengewerbe, den nächtlichen Corner-Lärm, die Gastronomie, den Weihnachtsmarkt, die Polizei, Rettungsfahrzeuge, Handwerker*innen, Hebammen, Müllabfuhr, auf Radfahrende, Rollifahrer*innen, Kinderwagen, Straßenmusiker*innen und so weiter auswirkt. Im stetigen Austausch wird so die beste Lösung für den Stadtteil gefunden.