Vor zehn Jahren wurde der Masterplan Mitte Altona beschlossen. 2028 soll die Verlegung des Fernbahnhofes zum Diebsteich beendet sein. Für eine Untersuchung und Bewertung des Masterplanes, eine umfassende Bürger*innenbeteiligung sowie die Erarbeitung von Bebauungsplänen und Baugenehmigungen muss man sich Zeit nehmen. Auf Antrag von GRÜNEN und SPD hat die Bezirksversammlung Altona am 31.3.2022 nun den Beginn dieser Planungen gefordert, die Landesebene und Bezirk kooperativ umsetzen werden.

Christian Trede, Sprecher für Stadtentwicklung der GRÜNEN Fraktion Altona: „Wir wollen unmittelbar nach Fertigstellung des neuen Bahnhofs mit dem Bau der Wohnungen in Mitte Altona II beginnen. Deshalb ist es klug, jetzt mit der Planung zu beginnen. Hinzu kommt, dass wir einen deutlich gemeinwohlorientierteren Wohnungsmix hinbekommen möchten, als in der Vergangenheit. Mieten um 20 Euro können sich die wenigsten leisten. Hier brauchen wir Genossenschaften, Baugemeinschaften, Stiftungen und viele mehr, die nicht Maximalmieten nehmen. Wir wollen einen zukunftsgerechten Stadtteil, der die gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen für Arbeit, Leben und Wohnen in Zeiten des Klimawandels, der Digitalisierung und der Mobilitätswende aufnimmt.“

Gregor Werner, baupolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Altona: „Gutes besser machen – das ist der Titel unseres gemeinsames Antrags. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Masterplan zu überarbeiten. Ziel muss sein, die Grundstücksvergabe deutlich stärker am Ziel sozialverträglicher Miethöhen auszurichten und das dauerhaft! Gleichzeitig müssen auch gemeinwohlorientierte Stiftungen und Baugemeinschaften intensiver politisch gefördert werden.“

Hintergrund
Laut der Bahn, soll der Bahnhof Diebsteich (https://bahnprojekt-hamburg-altona.de/) 2027 in Betrieb genommen werden. Wenn man die üblichen Zeitverzögerungen berücksichtigt, ist selbst ein Zeitraum bis 2030 ein enger Zeitkorridor. Die einzelnen Verfahrensschritte brauchen ihre Zeit: Die Überarbeitung des Masterplans mit den Beteiligungsverfahren und dem Wettbewerb sowie die Drucksachenerstellung und Beschlüsse auf Landesebene benötigen ca. 2 Jahre, der Bebauungsplan bis zur Vorweggenehmigungsreife ca. 2 Jahre, die Grundstücksausschreibungen, Architekturwettbewerbe und Baugenehmigungsverfahren auch ca. 2 Jahre. Die Entfernung der Gleisanlagen und Baureifmachung dauert ca. 1 bis 2 Jahre, um dann mit dem Bau beginnen zu können. Hinzu kommt – was uns besonders wichtig ist – die umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger aus Mitte Altona I und der umliegenden Stadtteile.