Tauschhaus statt Kaufrausch: Kreislaufwirtschaft praktisch leben

Eine größere Recyclingstation, in der Möbel, Kleidung, Geräte, Bücher, einfach alles, was kein Müll ist, eingestellt werden kann – die Idee der Tauschhäuser in Dänemark klingt auch für hamburgische Ohren interessant. Die Bezirksversammlung Altona forderte nach Antrag von GRÜNEN und SPD das Bezirksamt daher auf, zu prüfen, ob, wie und wo Tauschhäuser im Bezirk umsetzbar wären.

Unser Wirtschaftsmodell ist nicht nachhaltig. Wir verschwenden Ressourcen, indem wir sie abbauen, kurz nutzen und dann wegschmeißen. Das muss sich ändern zugunsten einer Kreislaufwirtschaft. Wir müssen neue Geschäftsmodelle entwickeln: durch Sharing, Müllvermeidung, Leasing, Wiederverwendung, Aufbereitung, Recycling.

Christian Trede, Sprecher für Stadtentwicklung der GRÜNEN Bezirksfraktion Altona: „Ein quartierbezogener Ansatz sind die aus Kopenhagen bekannten betreuten Tauschhäuser. Wir wollen jetzt prüfen, wie wir Ähnliches in Hamburg finanzieren und bewirtschaften können, ob sich vielleicht Repair-Cafés oder Verleihservices ergänzen lassen. Weitere Ideen sind, sie vielleicht in der Nähe von Bürgerhäusern und Stadtteilkulturzentren anzusiedeln, oder auch Wohnungsgesellschaften anzuregen, Tauschräume zur Verfügung zu stellen. Wichtig ist uns: den Wandel im Umgang mit Ressourcen endlich zu beginnen!“

Patrick Müller-Constantin, Sprecher für regionale Stadtentwicklung & Wirtschaft der SPD-Fraktion Altona: „Die Einführung von Tauschhäusern wäre ein bedeutender Schritt hin zu einer gelebten Kreislaufwirtschaft und weg vom Konsumrausch. Gemeinsam mit den GRÜNEN setzen wir uns dafür ein, dass Altona einen Weg in eine nachhaltige Zukunft einschlägt. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf ökologischer Verantwortung, sondern auch auf sozialer Gerechtigkeit. Tauschhäuser könnten als soziale Treffpunkte dienen, in denen Gemeinschaft und Solidarität gefördert werden, und soziale Teilhabe unabhängig von finanziellen Möglichkeiten ermöglichen.“