Viva La Bernie: Mitglieder nach Einigung mit den Senatoren Anjes Tjarks (GRÜNE) und Andreas Dressel (SPD)

Viva La Bernie: Gemeinwohl statt Rendite-Optimierung

Die Bezirkspolitik in Altona hatte im Vorwege u. a. mit planerischen Mitteln dafür gesorgt, dass bei der Hofgemeinschaft Viva La Bernie Verwertungsinteressen nicht zum Tragen kamen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Lawaetz Stiftung, den Senatoren Dressel und Tjarks sowie den Grundeigentümern wurde heute ein Lösungsweg zur Rettung vorgestellt.

Die Grundeigentümer stimmen einem Verkauf an die Lawaetz Stiftung zu einem Preis von 8,5 Mio. Euro zu. In der Folge wird der gesamte Hof dem gegründetem Verein „Viva La Bernie e.V.“ im Erbbaurecht zu bezahlbaren Konditionen verpachtet. Hierfür müssen allerdings noch Finanzmittel eingeworben werden. Eine Crowdfunding-Kampagne mit  Kunstauktion als Startschuss soll das Eigenkapital bereitstellen, das Miethäusersyndikat „Soziale Kredite“ zu niedrigen Zinsen beitragen und der Rest wird über reguläre Kredite am Kapitalmarkt finanziert. Mit dabei sind Künstler wie Daniel Richter und Fettes Brot, die ab dem 07.12. zahlreiche Aktionen starten werden.

Christian Trede, Sprecher für Stadtentwicklung der GRÜNEN Fraktion Altona: „Solche Wohn-Gewerbehöfe sind die DNA unserer Quartiere. Sie gilt es zu bewahren und zu sichern. Die Bezirkspolitik in Altona hat wie schon beim Kolbenwerk, der Viktoria-Kaserne oder dem Gewerbehof Hagen unterstützend eingegriffen. Uns ist es wichtig bezahlbare Strukturen für Handwerk, Kunst und Kultur zu erhalten. Bei Viva La Bernie haben wir gemeinsam mit planerischen Mitteln wie der kürzlich erlassenen ‚Städtebaulichen Erhaltungsverordnung‘ dafür Sorge getragen, dass Verwertungsinteressen nicht zum Tragen gekommen sind. Auch Luxuseigentumswohnungen waren mit uns nicht zu machen.

Nun sollte die Landesebene ihren Teil dazu beitragen, zum Beispiel über die Bürgschaft, durch die Wirtschaftsbehörde und andere Fördermöglichkeiten. Altona hat zwar nicht viel Geld, aber wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, damit das Viva La Bernie ein Happy End bekommt. Mehr Gemeinwohlorientierung statt nur auf Rendite zu schielen tut unserer Gesellschaft einfach gut – besoders in diesen schwierigen Zeiten.“