Sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft stärken

Altona ist ein sozial starker Bezirk – die Menschen reden und diskutieren miteinander, streiten sich, halten zusammen, engagieren sich für ihren Stadtteil und ihre Mitmenschen. In der Altonaer Deklaration zeigt sich diese Haltung. Damit sie auch in Zukunft Bestand hat, wollen wir unseren Bezirk so gestalten, dass die Menschen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen; wir wollen ein gutes Leben für alle sicherstellen und den Zusammenhalt in Altona fördern.

Indem wir die Infrastruktur in den Quartieren stärken, können wir Menschen in Armut am besten unterstützen und soziale Teilhabe fördern. Aus Altona heraus wollen wir unseren Beitrag leisten, Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden.

Deshalb setzen wir uns ganz im Sinne des 15-Minuten-Stadt für einen Bezirk mit kurzen Wegen durch eine gute wohnortnahe soziale Infrastruktur im Quartier ein und arbeiten kontinuierlich daran, den Zugang zu sozialen Dienstleistungen im Bezirksamt zu verbessern.

Dabei haben wir alle Lebensphasen im Blick: Uns ist es wichtig, die qualifizierte Senior*innenarbeit zu erhalten und weiter auszubauen, um alte Menschen kompetent zu unterstützen. Am anderen Ende der Altersskala stehen Kinder und Jugendliche. Die Folgen der Covid-19-Pandemie sind für die jungen Menschen, für ihre psychische Gesundheit und soziale Situation, teilweise immer noch gravierend. Damit alle die bestmögliche Versorgung erhalten, legen wir unser Augenmerk auf die Stärkung der Jugendhilfe. Gleiches gilt für Angebote an Eltern und für die ganze Familie.

Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stellten und stellen auch für die Kommunalpolitik eine besondere Herausforderung dar. Und auch aus anderen Regionen der Welt fliehen Menschen vor Krieg und Unterdrückung zu uns nach Hamburg. Ob bei der Beschulung von Kindern, der Arbeitsplatzsuche für Erwachsene oder der Unterbringung von geflüchteten Menschen wollen wir aus Altona heraus einen konstruktiven Beitrag leisten und die Willkommenskultur sowie das Engagement im Bezirk unterstützen und stärken.

Gerade in Krisen zeigt sich, wie wichtig die Bezirksämter und ihre Dienstleistungen für die Bürger*innen sind. Wir sorgen dafür, dass die sozialen Dienstleistungszentren gut ausgestattet und aufgestellt sind, damit Wohngeld zügig ausgezahlt, Kita-Gutscheine genehmigt und die Fachstellen für Wohnungsnotfälle Wohnungslosigkeit verhindern und bekämpfen können.

Digitalisierung ist dabei hilfreich und unterstützt gleichzeitig eine auf Inklusion ausgerichtete Politik, die die Teilhabe von Menschen mit Behinderung stärkt. Digitalisierung hängt aber auch Menschen ab: jene, denen Technik nicht zur Verfügung steht oder die der deutschen Sprache nur eingeschränkt mächtig sind. Diese Menschen einzubinden in das soziale Leben und die vom Bezirk zur Verfügung gestellten Möglichkeiten ist Teil unserer Aufgabe.

Wir wollen in Altona integrieren und helfen statt verdrängen: Deshalb machen wir uns dafür stark, dass Angebote wie Tagesaufenthaltsstätten, Essensausgaben und Gesundheitsversorgung für obdachlose Menschen, Gesundheitsversorgung für Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus, Suchtberatungseinrichtungen und auch niedrigschwellige Hilfsangebote wie der Drogenkonsumraum „Stay Alive“ in Altona ihren Platz haben.

Altona zeichnet aus, dass wir in großer Vielfalt leben und unterschiedliche Erfahrungen und Lebensentwürfe akzeptieren. Männer, Frauen und LSBTIQ* – die Abkürzung steht für Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen, wobei der Asterisk, das Sternchen, für weitere, nicht benannte Identitäten steht – haben das Recht auf ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Religion sollen angstfrei in Altona leben.

Wichtigste Erfolge

  • Gesundheitszentrum im Osdorfer Born eingeführt, das medizinische und soziale Hilfen unter einem Dach vereint
  • Errichtung einer Tagesaufenthaltsstätte für wohnungslose Personen sowie Bau von Wohneinheiten für vordringlich wohnungssuchende Haushalte in der Stresemannstraße 138 auf den Weg gebracht
  • Zusätzliche kostenlose Toilettenanlagen an stark frequentierten Plätzen, zum Beispiel am Altonaer Bahnhof und am Holstenplatz
  • Die aufsuchende Sozialarbeit für suchtkranke und obdachlose Menschen in Altona-Nord wurde personell verstärkt
  • Arbeitsgelegenheiten nach dem Sozialgesetzbuch II für langzeitarbeitslose Menschen teilweise in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im Rahmen des Sozialen Arbeitsmarktes umgewandelt, wie bei La Cantina/Suppenküche in Ottensen und bei Nutzmüll e. V. in Bahrenfeld
  • Der bezirkliche Beirat für Menschen mit Behinderungen hat seine Arbeit wieder aufgenommen
  • Freiwilliges Engagement durch die Bereitstellung von Fördermitteln zur Qualifizierung und durch einen Ehrenamtspreis unterstützt
  • Verlegung des Bauspielplatzes Hexenberg (Altona-Altstadt) in neue, moderne Räumlichkeiten
  • An 15 Standorten Bänke errichtet, die zum Klönen, zum Gespräch miteinander einladen
  • Förderung der Konzepterarbeitung und seiner Umsetzung für kinderfreundliche Strukturen und Entwicklungsbedingungen in der Wohnunterkunft Sieversstücken in Sülldorf
  • Mit Kindern für Kinder: Modernisierung von Spielplätzen, beispielsweise in Sülldorf (Op’n Hainholt), in Altona-Altstadt (Walter Möller Park) und Ottensen (Fischers Park), Barrierefreiheit auf Spielplätzen gefördert
  • Unterstützung der Trinitatis-Gemeinde bei der Entwicklung des neuen Quartiers inklusive des geplanten Baus von Wohnungen für Obdachlose, sogenanntes „Housing First“: der Bezug einer eigenen Wohnung steht am Anfang der Hilfe
  • Schaffung einer Ombudsstelle für die Jugendhilfe im Bezirksamt zur Stärkung der Rechte von Kindern und Familien in Krisensituation
  • Interfraktionelles Etablieren der jährlichen Altonaer Vielfaltswoche, welche Diversität, Demokratieverständnis und Antidiskriminierung stärken soll
  • Gutes Miteinander wird mit dem Altonaer Solidaritätspreis honoriert, welcher jedes Jahr interfraktionell verliehen wird an Nachbarschaftsprojekte, kleine Vereine oder Initiativen

Ziele für die nächsten Jahre

  • Erweiterung des Angebotes eines lokalen Gesundheitszentrums mit Priorität in Lurup
  • Stärkung der Quartiere, u. a. durch Angebote im Rahmen des sozialen Arbeitsmarkts
  • Koordinationsstelle für die Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit im Bezirksamt schaffen
  • Ausweitung der Öffnungszeiten in den Einrichtungen des Winternotprogramms
  • Bedingungslose Bereitstellung von zusätzlichem Wohnraum für obdachlose Menschen im Rahmen des Konzepts „Housing First“
  • Ausstattung aller Unterkünfte für Geflüchtete mit leistungsfähigem und kostenlosem WLAN
  • Anerkennung bezirklicher Beiräte wie dem Bezirkssenior*innenbeirat und dem bezirklichen Inklusionsbeirat als Verwaltungsausschüsse, um den dort tätigen Ehrenamtlichen eine Aufwandsentschädigung zahlen zu können
  • Unterstützung der ehrenamtlich Tätigen in der Offenen Senior*innenarbeit durch hauptamtliche Kräfte und Vernetzung mit generationenübergreifenden Angeboten im Quartier
  • Mehr aufsuchende Senior*innenarbeit für hilfsbedürftige ältere Menschen, die häufig isoliert in ihren Wohnungen leben
  • Weitere kostenlose öffentliche Toiletten, gegebenenfalls in Kooperation mit Einzelhandel und Gastronomie als sogenannte „Nette Toilette“, zum Beispiel im Born Park
  • Einrichtung von inklusiven Toiletten, sogenannten „Toiletten für alle“, sodass auch Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf unterwegs Sanitärräume vorfinden
  • Kostenlose Trinkwasserspender an viel besuchten Plätzen und in der Nähe von Aufenthaltsorten obdachloser Menschen
  • Einsatz von Gebärdendolmetscher*rinnen bei Bezirksversammlungen
  • Unterstützung des Projekts „Kinderfreundliche Unterkünfte“
  • Bei der Planung von Spielplätzen Kinder und Jugendliche beteiligen; schattige Plätze etwa zum Stillen mitdenken; mehr inklusive Spielplätze
  • Zusätzliche sozialräumliche Angebote zur Integration von Geflüchteten
  • Unterstützung eines Nachtcafés für Obdachlose
  • Entwicklung und die Beteiligung des Bezirks am Hitzeaktionsplan der Stadt Hamburg
  • Bau des Trinitatis Quartiers als Sozialraum um die Hauptkirche St. Trinitatis weiter unterstützen, in dem unter anderem Wohnungen nach dem Ansatz „Housing First“ und ein Café als Begegnungsstätte entstehen
  • Weitere SToP-Gruppen, eine Abkürzung für „Stadtteile ohne Partnergewalt“, in Altona etablieren
  • Zweckgebundene Leistungen des Senats an Altona in dauerhafte Rahmenzuweisungen umwandeln, damit der Bezirk eigenverantwortlich sozialen Projekten in den Quartieren Planungssicherheit geben kann
  • Bewerbung als Modellregion mit lizensierten Fachgeschäften zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene, sofern die bundesrechtlichen Rahmenbedingungen dies ermöglichen