Die Fraktionen von GRÜNEN und CDU lassen die rechtliche Möglichkeit prüfen, die zu einem autoarmen Quartier führt und fordern eine schnellstmögliche Umsetzung. Das entspricht dem mehrheitlichen Wunsch, Autos aus dem Quartier weitgehend zu verbannen, der sich in der repräsentativen Evaluation des Projekts „Ottensen macht Platz“ gezeigt hat. Im Antrag, den die Bezirksversammlung Altona am 20.2.2020 verabschiedet hat, werden erste Eckpfeiler definiert, um das gewünschte Ziel zu erreichen.
Eine Zufahrtsmöglichkeit muss weiterhin gewährleistet sein für den Radverkehr, die Taxen, Anliegende mit privaten Stellplätzen im Gebiet, Lieferant*innen und Zubringerdienstleister*innen – so, wie während des Projektzeitraums auch. Wie das am besten zu organisieren ist, wird ebenfalls im Antrag an die Behörde übermittelt.
Eva Botzenhart, für die GRÜNEN in der Altonaer Bezirksversammlung und eine der Initiatorinnen des Projektes „Ottensen Macht Platz“: „Natürlich wollen wir wieder alle mitnehmen, wie bereits beim Beteiligungsprojekt. Und deshalb fordern wir in unserem Antrag auch gleich Beteiligungsveranstaltungen, in denen die Menschen im Quartier selbst entscheiden können, wie der gewonnene Raum gestaltet werden soll. Gleichzeitig profitieren wir von der Ergebnissen des Versuchs und berücksichtigen daraus gewonne Erkenntnisse: So müssen beispielsweise die Straßen Beetsweg und Am Felde unbedingt in den autoarmen Bereich mit aufgenommen werden.“
Holger Sülberg, für die GRÜNEN in der Altonaer Bezirksversammlung und Sprecher im Verkehrsausschuss: „Wir sind in Ottensen auf dem richtigen Weg. Die repräsentative Evaluation zeigt uns, dass wir mit dem Versuch „Ottensen macht Platz“ eine Entwicklung angestoßen haben, die den Wünschen der Menschen im Stadtteil entspricht. Nun wollen wir ein autoarmes Quartier im Zentrum Ottensens errichten.“
Tim Schmuckall, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion Altona: „Aus ‚Ottensen macht Platz‘ (OMP) haben wir viele Erkenntnisse gewonnen, die die Weichen für künftige Planungen autoarmer Quartiere stellen – bei uns in Ottensen und weit darüber hinaus. Die Evaluation hat gezeigt: Die Mehrheit der Menschen vor Ort wünscht sich ein autoarmes Ottensen. Und wir kennen auch die Dinge, die optimiert werden können. Mit dem heutigen Antrag gehen CDU und Grüne den eingeschlagenen Weg auf Grundlage der Evaluation weiter. Das Ziel ist klar, der Weg soll gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit den Gewerbetreibenden, den Initiativen, den Fachbehörden, der Polizei und dem Bezirksamt Altona beschritten werden. Vor uns liegt ein langer Prozess und eine Menge Arbeit – dafür wurde heute der Startschuss gegeben.“
Hintergrund:
Seit September 2019 hat im Kerngebiet Ottensen das Testprojekt für ein autoarmes Quartier stattgefunden. Basierend auf den repräsentativen Erkenntnissen der Untersuchung soll nun über die zukünftige Gestaltung der Verkehrsführung in Ottensen beraten und entschieden werden. Auch wenn der Test Anfang Februar 2020 vorzeitig beendet werden musste, hat die Zeit gereicht, um alle geplanten Befragungen und Evaluationsmaßnahmen durchzuführen. Nach Auswertung der Ergebnisse und deren Vorstellung in der Öffentlichkeit spricht sich eine deutliche Mehrheit (in Summe: 86 %) der Anwohner*innen und der Gewerbetreibenden für eine Verstetigung des Projektes aus. Es wurde dabei aber auch deutlich, dass eine Reihe von weitergehenden Veränderungen gewünscht sind.
