Holstenkamp in Altona: Grüne und SPD fordern umfassenden Lärmschutz und Tempo 30

Der Holstenkamp wird zu einer Sammelstraße ausgebaut. Damit werden hier bis zu 19.000 Kraftfahrzeuge pro Tag durchfahren und die Lärmwerte an die Grenze des rechtlich Erlaubten steigen. Auf Antrag der Altonaer GRÜNEN und SPD beschloss die Bezirksversammlung in ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause: Für die Bewohner*innen wird es einen Lärmschutz über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus geben und streckenbezogen ist vor den Altbauten Tempo 30 einzurichten.

Holger Sülberg, GRÜNE Fraktion Altona, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Verbraucherschutz und Gesundheit: „Die neuen Wohngebiete im Norden Altonas wie an der Trabrennbahn benötigen eine Erschließungsstraße und diese kann nach allen vorliegenden Informationen nur über den Holstenkamp führen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass hier seit Jahrzehnten Menschen leben, viele davon in ihren eigenen, oft denkmalgeschützten Häusern. Deswegen muss alles getan werden, um die absehbaren Belastungen so gering wie möglich zu halten. Ein umfassender Lärmschutz gehört dazu.“

Dazu Thomas Adrian, Vorsitzender der SPD-Fraktion Altona: „Nach sorgfältiger Prüfung der vorliegenden Varianten ist die Erschließung der Wohngebiete über dem A7-Deckel am besten durch die Verlängerung des Holstenkamps zu gewährleisten. Es soll eine zweispurige Straße mit ausreichend Platz für Radfahrer und Fußgänger auf eigenen Flächen entstehen. Die Interessen der dortigen Anwohnerinnen und Anwohner dürfen wir dabei nicht aus den Augen verlieren. Wir fordern deshalb die zuständigen Fachbehörden auf, im Zuge der Erschließung des Holstenkamps, ein umfassendes Lärmkonzept nach neuesten technischen Standards vorzulegen und umzusetzen. Zu prüfen ist auch, ob die Lärmschutzmaßnahmen durch Tempo-30 Beschränkungen direkt vor den Bestandswohnhäusern ergänzt werden können.“

Hintergrund:
Der Ausbau des Holstenkamps ist im Zug des Rahmenplans Bahrenfeld Nord und der künftigen Wohnbebauung an der Trabrennbahn vorgesehen. Die Kraftfahrzeugzahlen sind das Ergebnis von Nachfragen des Planungsauschusses Altona an die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Den verständlichen Wünschen der Holstenkamp-Bewohner*innen, eine Umgehungsstraße in einem breiten Bogen nördlich an den Häusern vorbeizuführen, konnte nicht entsprochen werden: Zum einen hätten 60 Kleingärtner ihre Gärten aufgeben müssen, zum anderen war nach Prüfung durch die Behörde diese Variante nicht verkehrssicher.